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Wildwest Methoden bei der Deutschen Angestellten Akademie GmbH

Es geht auch anders:
Soziale Verantwortung zeigen!


Die seit 2003 geltenden Regelungen im SGB III und die Praxis der Bundesagentur für Arbeit haben zu gravierenden Einschnitten bei der Förderung der beruflichen Weiterbildung geführt. Die Auswirkungen der rot-grünen Politik treffen nicht nur die Arbeitslosen, sondern auch die Weiterbildungsträger und deren Beschäftigten. Der zunehmende Wettbewerb auf dem kleiner werdenden SGB III geförderten Weiterbildungsmarkt führt zu Veränderungen bei Struktur, Organisation und Angebot der Weiterbildungsunternehmen, zu betriebsbedingten Kündigungen und vermehrten Einsatz von Honorarkräften. Auch die DAA ist davon betroffen: In den vergangenen Monaten sind bereits ein Drittel von gut 2000 Stellen abgebaut worden. Die Betriebsräte haben alles in ihrer Macht stehende getan, um durch Interessenausgleiche und Sozialpläne Belastungen zu mindern.

Wildwest Methoden der Geschäftsführung

Der Personalabbau und die Umstrukturierungsmaßnahmen bei der DAA GmbH finden radikal statt. Rechte eurer gewählten Betriebsräte werden in Frage gestellt. Einige Beispiele:

- In der DAA Zentrale läuft die Geschäftsführung Sturm gegen gewählte Betriebsräte bis hin zu ausgesprochenen Hausverboten;

- in Berlin wurden Verhandlungen über Betriebsänderungen von der Institutsleitung für beendet erklärt, bevor diese inhaltlich überhaupt begonnen hatten;

- in Zweigstellen werden festangestellten Beschäftigten Auflösungsverträge vorgelegt, anschließend sollen sie auf Honorarbasis tätig werden;

- mit juristischem Geplänkel wurde die Aufnahme von Tarifverhandlungen umgangen.

Wie missachtend die Geschäftsführung mit den berechtigten Interessen von Kolleginnen und Kollegen, die von Kündigungen betroffen sind, umgeht, beweisen Inhalt und Diktion eines Schreibens an den Gesamtbetriebsrat der DAA. Es heißt dort: "Bekanntlich versucht der GBR doch seit längerem, eventuell verbleibendes Eigenkapital an bereits ausgeschiedene Mitarbeiter auszukehren."

Für ver.di ist klar: Die Rechte der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretung müssen gewahrt bleiben. Das Schüren von Verunsicherung und angst gepaart mit einer Verordnungsmentalität auf Seiten der Geschäftsführung sind keine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Gemeinsam die Krise bewältigen

Betriebsräten und ver.di ist auch klar, das in dieser Krise der SGB III geförderten Weiterbildung das Unternehmen umstrukturiert und nicht alle Stellen gehalten werden können.

Während es in anderen Unternehmen in Krisenzeiten zum Schulterschluss zwischen Geschäfttsführung und Interessenvertretungen der Arbeitnehmer/innen mit dem Ziel kommt, so viele Beschäftigte wie möglich "an Bord" zu halten, soll bei der DAA das Unternehmen ausschließlich über Personalabbau gesund geschrumpft werden.

Für ver.di gilt, was Arbeitgeber, der Gesamtbetriebsrat, die Stiftung DAA und ver.di zur Zukunftssicherung der DAA in der "Berliner Erklärung" vom 30. April 2003 vereinbart haben:

"Die oberste Zielsetzung ist, die Existenz der DAA GmbH zu sichern. Bei allen ökonomisch notwendigen Maßnahmen zur Sanierung der DAA GmbH werden die Interessen alle Beschäftigten in besonderem Maße beachtet, dass heißt auch, dass die vertretbare Sicherung von Arbeitsplätzen oberste Priorität genießt.

Dieses Ziel ist nur erreichbar, wenn eine erforderliche Kostenentlastung, durch Personalabbau und andere kostenmindernde Maßnahmen realisiert wird und ebenfalls eine Restrukturierung bzw. Neuaufstellung der DAA GmbH gelingt, die zu einer Sicherung von Marktanteilen führt."

Wir fordern von der Geschäftsführung und den leitenden Angestellten der DAA GmbH ein klares Bekenntnis zu diesen Grundsätzen und deren Umsetzung in betriebliches Handeln!

ver.di, Hans-Jürgen Sattler, Potsdamer Platz, Berlin, FB 5


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.04.2004