Förderung der beruflichen Weiterbildung

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WeGebAU-Programm

Nur jeder achte Betrieb nutzt die geförderte Weiterbildung

Die Instrumente des WeGebAU-Programms, mit denen die berufliche Weiterbildung von älteren und geringqualifizierten Beschäftigten gefördert werden, haben bisher wenig Anklang gefunden. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Nur knapp die Hälfte aller Betriebe weiß davon, und nur ein Achtel hat die Förderung für seine Mitarbeiter bis jetzt in Anspruch genommen. Insbesondere kleine Betriebe nutzen das WeGebAU-Programm wenig, so das IAB. Gut die Hälfte der Betriebe, die Erfahrung mit den geförderten Weiterbildungen haben, beurteilen die Ergebnisse jedoch positiv. Etwa ein Drittel urteilt neutral und nur sechs Prozent negativ.

Selbst die Betriebe, die von der Förderung der betrieblichen Weiterbildung wussten, haben sie kaum genutzt – und dies, obwohl der Fachkräftebedarf zunimmt und Ältere zukünftig länger arbeiten müssen.

Über drei Viertel der Betriebe, die das Programm kannten und nicht nutzten, gaben an, dass für die geförderte Weiterbildung kein betrieblicher Bedarf bestehe. Ein knappes Fünftel der Betriebe berichtete, es sei schwierig, die Mitarbeiter für die Zeit der Weiterbildung freizustellen. Nur rund jeder zehnte Betrieb verwies auf ein mangelndes Weiterbildungsinteresse der Arbeitnehmer. Hohe Kosten oder ein großer Verwaltungsaufwand sind nach Einschätzung der Betriebe ebenfalls keine größeren Hindernisse für die Nutzung der Förderinstrumente.

Geringer Bekanntheitsgrad

Bedenklich sei, dass mehr als die Hälfte der Betriebe mit weniger als 100 Beschäftigten keine der Maßnahmen kenne oder dazu keine Angaben machte, betonen die Autoren der IAB-Studie. Gerade kleinere Betriebe stehen im Fokus des Programms. Bei den größeren Betrieben ist die Lage besser. Insgesamt kennt rund die Hälfte der Betriebe zumindest eine der im Rahmen von WeGebAU geförderten Maßnahmen.

„Die Grundvoraussetzung für einen effektiven Einsatz der Instrumente, nämlich ein durchgängig hoher Bekanntheitsgrad, war in der Vergangenheit somit nicht erfüllt“, schreiben die Arbeitsmarktforscher Margit Lott und Eugen Spitznagel. Sie empfehlen mehr Information und Werbung für das Programm, um die Nutzung insbesondere bei kleinen Betrieben zu erhöhen: „Es sollte bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass die berufliche Weiterbildung sowohl für den Erhalt der individuellen Beschäftigungsfähigkeit als auch im Hinblick auf den gesamtwirtschaftlich steigenden Fachkräftebedarf von zentraler Bedeutung ist.“


Quelle: Pressemeldung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom 10.12.2007.

Sie können die Studie auf der Homepage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung als pdf-Dartei herunterladen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 20.12.2007