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Verband beurteilt Festhalten an starren Vorgaben des Vergaberechts kritisch

VDP warnt vor Dumping-Wettbewerb bei Bildungsangeboten

Grundsätzlich positiv hat der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP), der auch Weiterbildungseinrichtungen in freier Trägerschaft vertritt, den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Neuausrichtung arbeitsmarktpolitischer Instrumente aufgenommen. „Mit diesem Gesetz soll die Aktivierung und die Eingliederung von Menschen in den Arbeitsmarkt verbessert werden, die arbeitslos sind oder nach einer Ausbildung suchen“, erklärt VDP-Bundesgeschäftsführerin Julia Schier. Obwohl vieles durch den Entwurf nun klarer geregelt werde, sei das Festhalten an den starren Richtlinien des Vergaberechts nicht nachvollziehbar: „Ein wichtiger Baustein bei der Wiedereingliederung von Menschen in den Arbeitsmarkt ist die regionale Vernetzung des Bildungsträgers. Sobald geklärt ist, woran die Vermittlung der Menschen an Unternehmen scheitert, machen sich die Träger an die Arbeit, erstellen neue Vermittlungsprofile, nehmen Kontakt zu den Unternehmen in der Region auf und entwickeln individuelle Schritte. Dieses Vorgehen und die damit verbundene Erfahrung sind wesentlich für den Erfolg.“ Der derzeitige Gesetzesentwurf sehe nun vor, dass jede Maßnahme nach ein bis zwei Jahren neu ausgeschrieben werden muss, die Träger müssten sich also immer wieder neu bewerben. Ob sie den Zuschlag erneut erhalten, hänge dann nicht von ihrem Wissen und dem Erfolg ihrer bisherigen Arbeit ab, sondern ausschließlich von der Preisgestaltung, so Schier: „Nur wer seine Mitbewerber durch Billigst-Angebote hinter sich lässt, wird zukünftig den Zuschlag bekommen. Qualität lässt sich aber nicht durch Dumping erreichen, Nachhaltigkeit und Erfolg werden durch den Wettbewerb um das billigste Angebot verdrängt.“

Mit der neuen Regelung soll das Instrumentarium der Bundesagentur für Arbeit zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung von Menschen in den Arbeitsmarkt verbessert und erweitert werden. Betroffen sind sowohl Ausbildungssuchende als auch Arbeitslose sowie von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen. Deren Zahl wird nach der Prognose des Bundes im kommenden Jahr bei 3,3 Millionen liegen. Diesem Kreis von Betroffenen ist nach Ansicht des Verbands nur mit qualitativ hochwertiger, am Bedarf des Arbeitsmarktes orientierter Bildung gedient, nicht mit Billigstangeboten.


Quelle: Pressemitteilung des VDP vom 30.10.2008

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 05.11.2008