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Gemeinsame Initiative von IG Metall, DGB Hessen, BZA und iGZ

BinZ.de fördert Qualifizierung in der Zeitarbeit

Frankfurt Der IG Metall Bezirk Frankfurt, der DGB Hessen-Thüringen und die beiden Verbände der Zeitarbeitsbranche, der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen iGZ und der Bundesverband Zeitarbeit BZA, haben am Montag in Frankfurt die Initiative BinZ.he (Bildung in Zeitarbeit Hessen) ins Leben gerufen.

Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit soll versucht werden, die Folgen der Wirtschaftskrise abzumildern und weitere Entlassungen in der Branche zu vermeiden. Einsatzfreie Zeiten sollen durch Kurzarbeit überbrückt und diese Zeit wiederum besonders zur Qualifizierung der Beschäftigten genutzt werden. Das erhöht die Chancen der Beschäftigten auf Arbeit, Einkommen und Aufstieg. Das erhöht aber auch die Aus-sichten der Betriebe geeignete Mitarbeiter permanent weiter zu beschäftigen. Die Initiative wird von der Bundesagentur für Arbeit gefördert und ist befristet bis zum 31.12.2010.

Armin Schild, IG Metall Bezirksleiter: „Gerade in der Krise muss auch für die Zeitarbeit gelten: 1. Kurzarbeit statt Entlassungen und 2. Kurzarbeit für Qualifizierung nutzen. Jetzt wird sich zeigen, was aus der Zeitarbeit wird. Entweder Billigkonkurrenz oder faire Zeitarbeit. Nach den Boomjahren, in denen die Zeitarbeitsfirmen viel Geld verdient haben, müssen sich jetzt die fairen Zeitarbeitsunternehmen zu ihrer Verantwortung bekennen und nicht gleich entlassen, sondern sich zur Qualifizierung in den verleihfreien Zeiten verpflichten.“

Stefan Körzell, DGB-Vorsitzender Hessen-Thüringen: „Auch für die Zeitarbeit gilt: heute müssen die Fachkräfte für morgen qualifiziert werden. Das schützt sie davor, in den Niedriglohnsektor abgeschoben zu werden. Gerade jetzt ist es sinnvoll, die Phase der Kurzarbeit für Fort- und Weiterbildung zu nutzen.“

Georg Sommer, stellvertretender Bundesvorsitzender iGZ: „Wir begrüßen ausdrücklich, dass sich die Sozialpartner in der Krise mit der gemeinsamen Initiative gegenseitig unterstützen und damit den Unternehmen bei Bedarf die Förderung der Weiterqualifizierung im Rahmen von Kurzarbeit nahe bringen. Die Voraussetzungen dafür wurden nur durch die vom iGZ erfolgreich mit vorangetriebene erstmalige Öffnung des Instruments der Kurzarbeit für die Zeitarbeitsbranche geschaffen. Jetzt gilt es, das Schreckgespenst der Arbeitslosigkeit zu verjagen, um mit diesem Projekt in gemeinsamer Anstrengung Mitarbeiter so lange wie möglich zu halten und ihnen mit der zusätzlichen Qualifizierung bessere Perspektiven für eine fundierte berufliche Zukunft zu bieten.“

Ludger Hinsen, Hauptgeschäftsführer BZA: „Qualifizierung ist eine Kernfunktion von Zeitarbeit: Wenn es um das Beheben des Fachkräftemangels geht, ist unsere Branche also ein essentieller Teil der Lösung. Schließlich sind unsere Unternehmen nahe dran am Arbeitsmarkt und erfahren sofort, welche Fähigkeiten benötigt werden. Da es auf anderen Seite viele Mitarbeiter gibt, denen genau diese Qualifizierung fehlt – und die in Zeiten der Krise entlassen werden würden – können wir mit sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen Arbeitslosigkeit vermeiden. Gleichzeitig wird den Zeitarbeitsunternehmen geholfen: Denn auch in Zeiten der Krise können viele unserer Mitgliedsfirmen Aufträge nicht realisieren, weil ihnen Mitarbeiter mit der richtigen Qualifikation fehlen.“

Anlaufstelle für Interessierte bei BinZ.he: MYPEGASUS GmbH Frau Isabell Hansohm


Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von IG Metall, DGB Hessen, BZA und iGZ vom 6. April 2009


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 08.04.2009