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Definition grundlegender Anforderungen an Lerndienstleistungen und Lerndienstleister

Norm für Qualität in der Aus- und Weiterbildung

Jeder hatte schon einmal das Problem, sich für eine Dienstleistung zu interessieren, aber nicht zu wissen, ob sie auch hält, was sie verspricht. Ganz besonders schwierig ist es bei Bildungsangeboten, da das Ergebnis immer der subjektive Wissens- und Kompetenzerwerb ist. Entscheidungshilfen können hier nur Informationen sein, die auf den Lernenden bezogen sind, vertrauenswürdige Qualitätsbewertungen und Vergleichsmöglichkeiten zwischen Angeboten verschiedener Lerndienstleister. Die Internationale Norm DIN ISO 29990 Lerndienstleistungen für die Aus- und Weiterbildung schafft dafür eine solide Basis.

Sie definiert grundlegende Anforderungen an Lerndienstleistungen und Lerndienstleister in der Aus- und Weiterbildung. Beispiele für die Aus- und Weiterbildung sind die innerbetrieblichen Berufsausbildung, die Erwachsenenweiterbildung und das lebenslange Lernen.

Das Ziel der Norm DIN ISO 29990 ist die Schaffung eines umfassenden Qualitätsmodells für die berufliche Praxis und Leistungserstellung sowie einer gemeinsamen Referenz für Lerndienstleister und ihre Kunden zur Planung, Entwicklung und Durchführung von Aus- und Weiterbildung sowie zur Förderung von Entwicklung.

Die Norm richtet den Fokus auf den Lernenden, das Lernergebnis, die Lerndienstleistung und die Kompetenzen des Lerndienstleister. Der Sponsor der Lerndienstleistung und der Lernende sollen durch die Internationale Norm bei der Auswahl eines geeigneten Lerndienstleister unterstützt werden, der den Bedürfnissen und Erwartungen an die Entwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten entspricht.

Auf ihrer Grundlage ist eine Konformitätsprüfung bzw. Zertifizierung möglich, die neben den lernspezifischen Anforderungen auch das Vorhandensein eines Qualitätsmanagementsystem bescheinigt, das dem Stand der Technik entspricht.

Die DIN ISO 29990 hat einige übereinstimmende Merkmale mit vielen von der ISO herausgebrachten Managementsystemen, besonders mit der ISO 9001:2008.
In Deutschland sind in den zurückliegenden Jahren im Bereich der Aus- und Weiterbildung eine Vielzahl von Qualitätsmanagement- und -sicherungssystemen mit und ohne Zertifizierung entstanden. Dieser Pluralismus von Systemen verhindert Transparenz und Vergleichbarkeit verschiedener Lerndienstleister und ihrer Bildungsangebote. Die DIN ISO 29990 bietet als weltweit gültige Norm für Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung die Möglichkeit einer gemeinsamen Qualitätsbasis.

Maßgebendes Gremium in Deutschland war und ist der Arbeitsausschuss NA 159-02-04 AA "Bildungsdienstleistungen" im Normenausschuss Dienstleistungen. Besonders aktiv haben sich neben dem Initiator Deutschland die Länder Australien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Japan, Kanada, die Niederlande und die USA beteiligt.

Befragt nach den Anwendungschancen der neuen Norm sagt der Vorsitzende des zuständigen ISO-Komitees, Dr. Thomas Rau: „Es gibt weltweit eine sehr große Resonanz auf die Veröffentlichung der ISO 29990. In Deutschland haben bereits viele Lerndienstleister begonnen, diese Internationale Norm in ihren Einrichtungen anzuwenden. Besonders die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Praxis veranlasst einen breiten Anwenderkreis, die DIN ISO 29990 zu nutzen.“

Im März 2011 gibt der Beuth-Verlag den Kommentar „Qualitätsmanagement in der Aus- und Weiterbildung - Umsetzung der DIN ISO 29990“ heraus.


Quelle: Pressemeitteilung des DIN vom 20. Dezember 2010


Schlagworte zu diesem Beitrag: Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 21.12.2010